DIPL. ING.
RITA WALPURGIS – FREIE GARTEN- UND LANDSCHAFTSARCHITEKTIN
Büro | Profil | Projekte | Aktuelles | Kontakt | Impressum | ||||||
Privat | |||||||||||
Öffentlich |
Der konzeptionelle Vorentwurf dient als Grundlage für weiterführende Gespräche, die insbesondere auch mit den Pädagogen zu führen sind, um die reformerisch-pädagogischen Inhalte der Freien Schule Anne-Sophie auch im Außenraum sichtbar werden zu lassen. Diese Aufgabe kann nicht nur funktional und formal-ästhetisch gelöst werden. Sie verlangt eine prozesshafte Arbeit, der pädagogische Inhalte und Ziele zugrunde liegen müssen.
Die kristaline Struktur der Architektur wird in den Vorskizzen bewusst nicht auf den Außenraum des Schuldorfes übertragen.
Als Kontrapunkt werden aus naturhaft organischen Formen heraus die konzeptionellen Vorgedanken entwickelt. Diese Lösung schafft eine belebende Spannung zwischen den Baukörpern und dem Außenraum.
Die Mitte – vergleichbar mit einem Straßendorf – wird gekennzeichnet durch akzentuierte Anordnung von Baumgestalten und Baumreihungen, die als „Screen“ zwischen die Gebäudezüge gelegt sind. Sie haben gleichzeitig auch die Funktion den Schulhofraum zu gliedern und Bezüge zu den zentralen Nutzungsbereichen herzustellen.
Jedem Schulbereich ist ein individueller Hof zugeordnet, der sich zu den Durchgangsbereichen der verbindenden „Mitte“ durch Aufkantung von Muschelkalkplatten einerseits abgrenzt, andererseits aber eine Verbindung zur „Mitte“ zulässt. Solitärsteine individualisieren die Zugänge zu den Höfen. Das Material Muschelkalk entspricht dem Typus der heimischen Landschaft.
Die Sonderbereiche des Freispielens greifen elementare Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen auf. Hierzu zählt insbesondere das Freispielen im Außenbereich, wo noch eine andere Dimension der sozialen Kompetenz gefordert und gefördert wird als im unmittelbaren Unterrichtsbereich. Diverse Bewegungsmotivationen, die aus einer organischen Landschaft herauswachsen, sollen Eigeninitiative hervorlocken und Kreativität im Naturraum ansprechen.
Der Aulahof wird von Muschelkalkkanten gefasst, die sich nach hinten hochstaffeln. Es entstehen unterschiedliche Ebenen zum Sitzen, Wandeln und Bespielen. Durch hügelartige Bodenmodellierung und lichte, hainartige Bepflanzung mit Birken entsteht ein eigener, zur Aula hin offener, Innenraum. Eine ausgewählte Skulptur im Hof oder im Birkenwäldchen sollte einen kulturellen Akzent setzen.
Das Element Wasser vor der Mensa/Bibliothek steht für Ruhe und Bewegung gleichzeitig und schafft atmosphärisch die Grundlage für Entspannung. Der angedachte Lesehof ist ebenfalls mit einem kleinen Wasserspiel ausgestattet und bietet Raum für Stille und Rückzug.
Das Schuldorf ist eingebettet in einen grünen Rahmen aus Solitärbäumen, frei wachsenden Hecken, ausgewählten Staudenflächen und Rasen. Bodenmodellierungen unterstützen den Eindruck von Innenraum.